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AutorenbildLiliana De Notaristefano

Herbstzeit = Abschied. Reinigung. Erneuerung.



“Abschied war es, Herbst war es, Schicksal war es, wonach die Sommerrose so reif und voll geduftet hatte.” - Hermann Hesse


Wie Hesse das so schön sagte, ist Herbst die Zeit des Abschieds.

Die Natur verabschiedet die wundervolle Blüte des Sommers und verzaubert die Wiesen & Wälder für ein paar Wochen in ein magisches Meer von Farben. Die Farbe des Herbstes - der Reinigung und des Abschieds.


Wir bereiten uns langsam auf die kalte Jahreszeit vor.


Die Natur macht es uns vor.

Die Bäume verlieren ihre Blätter, die letzten Blüten des Sommers verwelken, die Früchte werden geerntet. Die Natur zieht sich zurück. So geht die Kraft der Pflanzen zurück in ihren Ursprung - in die Wurzeln. Da wo es warm ist. Da wo man sich vor der Kälte des Winters schützt.


So traurig sich das im ersten Moment anhört, so wichtig ist jedoch dieser Prozess. Denn wir können nicht das ganze Jahr lang blühen. Wir müssen zwischendurch Altes ablegen und uns reinigen, um uns von Innen heraus wieder für die erneute Blütezeit zu stärken.


Die Zeit des Loslassens, der Reinigung, der Pflege und der Wärme ist gekommen.


Wenn es wieder dunkler und kälter wird, muss sich unser Körper umstellen. Wir müssen unser Immunsystem stärken. Unser Körper verlangt automatisch nach mehr gesunden Kohlenhydraten und Fetten, denn wir brauchen mehr Energie, um uns zu wärmen.


Wenn wir uns nun auf den Weg in den Winter machen, ohne uns vorgängig zu reinigen und alten Ballast abzulegen, decken wir uns einfach zu. Wir überdecken quasi den Müll in uns.


Stell dir vor, du hast einen stinkenen Mülleimer voll mit Essensresten. Nun machst du Ende Herbst einfach den Deckel drauf und stellst ihn in die Ecke deines Balkons..

Da wir im Winter nicht allzu oft den Balkon betreten und der Müll schon bald gefriert, wird uns dies wahrscheinlich nicht viel ausmachen. Im Grossen und Ganzen wäre das eine Zeit lang ok so. Doch spätestens im Frühling, wenn die Temperaturen wieder steigen und die Sonne auf den Balkon scheint, huuu... spätestens dann erwartet dich eine stinkende Überraschung...


Diese kann sich dann in Form von verschiedenen Symptomen wie Heuschnupfen, Erkältungen, Grippe, Müdigkeit, Depression usw. zeigen.


Und ganz ehrlich, das wollen wir eigentlich nicht, oder?!

Also, lasst uns etwas tiefer in das Thema Herbst, Körper und Seele tauchen. :)


 

Herbst aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)


Auch in der TCM wird dem Herbst eine wichtige Rolle zugeschrieben.

Denn in der chinesischen Gesundheitslehre ist der Herbst die Zeit des Darmes und der Entgiftung.


Die Chinesen sagen:

Was du in dieser Zeit deinem Darm Gutes tust, bekommst du im Laufe des nächsten Jahres doppelt zurück.

Also los, lasst uns den Ballast ablegen und das angesammelte "Gift" loswerden!

Sogenanntes Entgiften. Entschlacken. Detoxen.


Und das sollten wir gleich auf mehreren Ebenen tun, nämlich:

  • körperlich

  • mental

  • materiell


Entgiftung auf körperlicher Ebene

Der Darm ist unser größtes Ausscheidungsorgan. Wenn die Darmflora gestört ist, kann die aufgenommene Nahrung nicht richtig verstoffwechselt werden. Der Darm reagiert über und meldet sich mit Unverträglichkeiten und Entzündungen.


In der TCM ist die Haut eines der wichtigsten Indizien für die Gesundheit des Darms. Wenn die Haut eine Störung zeigt, kann von einer beeinträchtigten Funktion des Dickdarms ausgegangen werden.


Der Darm ist ausserdem eng mit den Schleimhäuten verbunden: Schnupfen, entzündete Mundschleimhäute, Zahnbeschwerden, sowie auch Schulterverspannungen werden mit dem Darm in Zusammenhang gebracht.


Deshalb empfiehlt die TCM im Herbst (und im Frühjahr), den Darm mit einer schonenden Ernährung zu entlasten.



Entgiftung auf mentaler Ebene

Unsere Gesundheit ist nicht nur abhängig davon, wie es unserem Körper geht. Auch unser Geist und die Seele haben großen Einfluss auf die Gesundheit.


Der Darm hält gerne an Dingen fest.

Oft halten wir uns an altem Leid fest. Auch wenn Gewohntes uns oftmals nicht gut tut, ist es dennoch etwas Vertrautes, welches wir aus Angst und Unsicherheit vor dem Neuen nicht loslassen möchten.


Und zum Loslassen gehört auch immer die Trauer.

Gemäss der TCM ist die Emotion Trauer (guess what?) auch mit dem Darm verbunden.

Wann würde es also besser passen, alte Trauer loszulassen, als im Herbst?!


Weinen befreit und reinigt.

Also los, meine Lieben. Lasst es raus. Weint euch aus und befreit euch von altem Leid...

Atme die Emotion tief ein und lass sie beim Ausatmen bewusst los...


Nimm dir Zeit, um über all das nachzudenken, was dich belastet, was dich bremst und dich an einem gesunden Wachstum hindert. Welche Themen beschäftigen dich? Was kannst du gar nicht beeinflussen? Was kannst du loslassen? Gibt es Menschen, die dich an deinem Wachstum hindern?


Lass los, was dir nicht gut tut.


Befreie dich.

Mach Platz für Neues.

Mach Platz für Dich.


Da wo du sein kannst, wie du wirklich bist.


Be the best version of yourself.



Entgiftung auf materieller Ebene

Da wir nun quasi schon mittendrin im Prozess der Befreiuung, des Loslassens und der Reinigung sind - ist es mehr als nur angebracht auch in unserer äusseren, materiellen Welt aufzuräumen. Denn wie können wir uns innerlich befreien, wenn wir im Aussen im Chaos leben?


Kurz gesagt: Lasst uns aufräumen! Den Kleiderschrank, das Bürozimmer (was oft zur Abstellkammer mutiert), die Küchentheke, den Keller usw. Befreit euch von all dem, was ihr nicht mehr braucht. Reisst mal alles raus aus den Schränken und räumt nur das wieder ein, was ihr wirklich wirklich braucht. Ich weiss, das ist einfacher gesagt als getan...


ABER!

Ihr werdet sehen, das ist ein sooooo unglaublich gutes Gefühl! So gut, dass ich das mittlerweile mehrmals im Jahr tue - es ist wie eine Sucht (eine gesunde) - denn es tut, wie bereits gesagt einfach nur sooooo gut!

 

Herbst aus Sicht des Ayurveda - und endlich ein paar konkrete Tipps & Tricks...


Aus ayurvedischer Sicht dominiert im Sommer und zu Beginn der Herbstzeit, wenn die sommerliche Wärme noch vorhanden ist, das Pitta-Dosha.


Pitta = Element Feuer (und Wasser)

Pitta hat seinen Sitz im Magen, im Zwölffingerdarm und im Dünndarm.

Überraschung! :)


Diejenigen (hitzigen Pitta-Typen) bei denen sich im Sommer zu viel Hitze aufgestaut hat, sind in dieser Zeit anfälliger für Hautreizungen, Entzündungen und Übersäuerung. 


Wenn aber langsam die Temperaturen sinken und die Herbstwinde aufziehen, wirkt mehr und mehr die Vata-Dominanz auf unseren Organismus.


Vata = Element Luft (und Äther)

Die Eigenschaften von Vata sind kalt, rau, trocken und beweglich – was auf das kühlere und oftmals windige Herbstwetter zutrifft. Mögliche Folgen eines erhöhten Vata sind unter Anderem Unruhe, Nervosität, Immunschwäche, Blähungen, Verstopfung oder trockene Haut.


Also müssen wir der Trockenheit des Herbstes entgegenwirken, denn wie heisst es so schön:


Gegensätze ziehen sich an.

Und das spielt im Ayurveda eine sehr grosse Rolle. Ausgleichen.


Wie schön, dass uns auch die Natur dabei unterstützt...



Die ideale Herbst-Ernährung


Die typischen Herbstfrüchte wie Äpfel, Birnen, Trauben und auch der Kürbis verringern Pitta und Vata. Passt perfekt, oder?


Die vielen vitaminreichen Beeren und Früchte des Spätsommers und Herbstes haben zudem eine immunstärkende Wirkung.



Unser Körper verlangt, wie bereits erwähnt, automatisch nach mehr gesunden Kohlenhydraten:


Reis, Kartoffeln oder Süsskartoffeln.


Gerste, Mais und Reis helfen Wärme zu speichern und sind deshalb äusserst empfehlenswerte Getreidesorten für diese Zeit.


Auch Nüsse, Mandeln und eingeweichte Trockenfrüchte geben dem Körper Kraft und Ausdauer.


Aufgrund der kühleren Aussentemperaturen muss unser inneres Verdauungsfeuer jetzt besonders gut gepflegt werden. Warme und nahrhafte Speisen wie Suppen, Eintöpfe, Reis- und Pastagerichte sind sehr zu empfehlen. Kühle Nahrung und Getränke sollten gemieden werden. Das heisst, auch die geliebte Rohkost (Salate, Smoothies & Co.) sollte auf ein Minimum reduziert werden. Streiche bewusst auch alle säurebildenden Lebens- und Genussmittel wie Kaffee, Fleisch und Alkohol für eine gewisse Zeit aus deinem Ernährungsplan. I know, it's not easy... but you can do it!! :)


Unterstützende Gewürze sind unter Anderem:


Kurkuma, Fenchel, Anis, Muskatblüte, Ingwer, Kreuzkümmel, Rosmarin, Safran, Gewürznelken, Zimt, Kardamom, Lorbeerblätter, Asafoetida und alles was ihr jetzt aus euren Gärten ernten könnt oder im Bio-Laden findet...



Nimm dir wieder etwas mehr Zeit am Morgen und starte den Tag mit einem warmen Frühstück und einem morgendlichen Detox-Drink.


Falls dir das noch nicht genug ist und du es so richtig wissen möchtest:

Wie wäre es mit einem ayurvedisch inspirierten Detox?

Got you covered there too, meine Lieben.


In meinem nächsten Post stelle ich dir meinen persönlichen 3-wöchigen Detoxplan vor.


Damit du auch als erstes davon erfährst, melde dich zum Newsletter an, falls du das noch nicht getan hast. (Website öffnen, einmal runterscrollen, Namen & e-Mail eingeben).


Reservier dir in der Zwischenzeit schon einmal 1-3 ruhige Wochen im Oktober / November.

Das heisst konkret:

  • keine Parties

  • keine Einladungen

  • keine riesigen Projekte & Deadlines

  • kein Alkohol (oooh ja!)


Last, but definitely not least - die wärmenden und pflegenden Rituale


Wir sollten uns allgemein nun endlich wieder mehr verwöhnen.

Die wärmenden Speisen, leckeren Tee’s und wohltuenden Rituale sind dafür perfekt.


Gönn dir 1 - 2 x in der Woche ein wärmendes Bad. Mit natürlichen Zutaten, ätherischen Ölen, Heilerde, Apfelessig, Natron oder mit Salz (Basensalz, Meersalz, Bittersalz) unterstüzt du den Entgiftungsprozess zusätzlich.



Eine ayurvedische Massage mit pflegenden Ölen hilft gegen typische Vata-Beschwerden wie Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Trockenheit oder Schlafstörungen und tut vor allem auch der Seele gut.


Führe eine kleine Selbstmassage in der Dusche durch, indem du dich ein paar Minuten lang mit einem warmen Öl einreibst und dich anschliessend unter der warmen (nicht zu heissen) Dusche abspühlst.


Die Gesichtshaut wird durch die Pflege mit Rosenwasser wieder frisch und strahlend

Extratipp für die trockene Haut & Nase


Ein paar Tropfen Ghee oder Sesamöl in den Naseneingang einmassieren.


Die Gesichtspflege mit Rosenwasser erfrischt die Haut, macht sie strahlend, beflügelt mit ihrem Duft die Nase und öffnet das Herz.



Auch wenn der Körper sich nun vermehrt nach Ruhe und Ausgeglichenheit sehnt, darf regelmäßige Bewegung im Herbst auf keinen Fall fehlen. Die Herbstzeit ist eine wunderschöne Zeit für Wanderungen und Ausflüge in die Natur.


Bei windigem und regnerischem Wetter bietet sich hingegen Yoga in gemütlicher Atmosphäre an. Die Muskeln werden gestärkt und das Verdauungssystem sowie die Durchblutung angeregt. Durch gezielte (Atem-)übungen kommt der Geist zur Ruhe und der gesamte Organismus wird beruhigt.



Habt ihr gemerkt, schon wieder ein bisschen Werbung für mein geliebtes Yoga. ;)

Dazu ganz bald mehr... Versprochen!



From Magical Me to Magical You

xxx

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